Home » Die Metzger-Methode
Die radikale Ausschneidung der Steißbeinfistel – ein Auslaufmodell der Chirurgie: Die von Patienten auch “Metzger-Methode” genannte Technik beschreibt ein veraltetes Operationsverfahren, bei dem das gesamte Fistelgewebe mitsamt einem großzügigen Sicherheitsabstand radikal bis auf das Steißbein herausgeschnitten wird. Diese brachiale Technik stammt aus einer Zeit, in der man glaubte, nur durch maximale Entfernung eine Heilung erreichen zu können – selbst wenn dies mit monatelangen Schmerzen, Komplikationen und Arbeitsausfällen für die Patientinnen und Patienten einherging.
Heute wissen wir es besser: Dieses Verfahren ist unnötig. Es verursacht größere Wunden, längere Heilungsverläufe, stärkere Schmerzen und ein höheres Risiko für chronisch nicht heilende Wunden.
Aus guten Gründen gehört diese Methode daher in das Archiv der Medizingeschichte. Im Folgenden erläutern wir den Ablauf, die Nachsorge und die typischen Herausforderungen dieser veralteten Technik – vor allem, um transparent zu machen, warum wir in unserer Praxis bewusst auf moderne, minimalinvasive Verfahren setzen.
Bei dieser herkömmlichen Operationstechnik eines Sinus pilonidalis wird das erkrankte Gewebe mit einer spindel- oder wetzsteinförmigen Schnittführung entfernt. In der Fachsprache spricht man von einer Exzision, also einer vollständigen Ausschneidung des Fistelgangs mitsamt dem umliegenden Gewebe. Die Wunde bleibt anschließend offen und soll sekundär verheilen.
Die Operation verläuft typischerweise in folgenden Schritten:
Für die radikale Ausschneidung des Sinus pilonidalis sprechen aus unserer Sicht nur die für den Chiurgen einfache Operationstechnik und damit verbunden flächendeckend Verfügbarkeit. Demgegenüber ist sie mit zahlreichen Nachteilen und unnötigen Belastungen für die Patientinnen und Patienten verbunden. Im Einzelnen:
Die Akne inversa, auch Hidradenitis suppurativa genannt, ist eine chronisch-rezidivierende, entzündliche Erkrankung der Haarfollikel, die bevorzugt in intertriginösen Arealen (Achseln, Leisten, Anogenitalregion, submammär) auftritt. Klinisch zeigen sich schmerzhafte Knoten, Abszesse, Fistelgänge und Narben, oft mit erheblicher Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Pathogenetisch gilt die Erkrankung heute als autoinflammatorisch, mit einer Fehlregulation angeborener Immunreaktionen. Insbesondere sind IL-1β, IL-17, TNF-α und IL-23 als zentrale proinflammatorische Zytokine identifiziert, was den Einsatz zielgerichteter Biologika (z. B. Adalimumab, IL-17- oder IL-1-Inhibitoren) erklärt.
Neuere Studien zeigen, dass die Entzündung nicht auf die Haarfollikel oder Talgdrüsen beschränkt ist: Sie betrifft die gesamte Haarfollikeleinheit sowie angrenzende epidermale und dermale Anteile, einschließlich der epidermalen Infiltration, verbreiterten interzellulären Räume, und tiefreichender destruktiver Prozesse in der Dermis.
Daher haben bei dieser Fistelerkrankung trotz Ähnlichkeit zur Steißbeinfistel minimal-invasive Konzepte keinen Stellenwert und bei anderweitig nicht zu kontrollierender Entzündung kann eine vollständige Ausschneidung sinnvoll sein. Vor einer eingreifenden, chirurgischen Maßnahme sollten aber
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