Die Lappenplastik nach Karydakis, entwickelt vom griechischen Militärchirurgen Georg E. Karydakis, adressiert die Herausforderungen schlechter Heilung und hoher Rückfallraten. 1974 stellte er seine Methode vor, die auf einer seitlichen Schnittführung und mehrschichtigen Wundrekonstruktion basiert. Durch die Verlagerung der Wunde außerhalb der tiefen Pofalte, fern von Feuchtigkeit, hoher Bakteriendichte und einwachsenden Haaren, wird die Heilung erheblich verbessert – eine nachhaltige Lösung für ein hartnäckiges Problem.
Die Karydakis-Operation zeichnet sich durch ihre seitliche Schnittführung und den Wundverschluss außerhalb der mechanisch beanspruchten Mittellinie des Körpers aus. Diese Technik fördert eine schnellere Heilung und verringert das Risiko einer erneuten Fistelbildung. Der Eingriff erfolgt in mehreren Schritten:
Die Karydakis-Operation ist eine bewährte Methode, die vom Erstbeschreiber ursprünglich bei allen Fisteln mit ausgezeichneten Ergebnissen eingesetzt wurde. Heutzutage, da mit der Pit-Picking- und Sinusektomie-Technik eine schonendere und minimalinvasive Alternative verfügbar ist, betrachten wir die plastische Operation als gerechtfertigt vor allem bei ausgeprägten Befunden oder Rezidivfällen. Für eine primäre, nicht voroperierte Fistel erscheint uns der Eingriff in seiner Intensität unverhältnismäßig.
Eine falsche Einschätzung der Fistel kann schwerwiegende Folgen haben. Wird das tatsächliche Ausmaß der Fistel unterschätzt, können kleine Fistelöffnungen (Pits) übersehen und nicht entfernt werden. Gleichzeitig kann ein übertriebener Ansatz, wie bei der Tumorchirurgie, dazu führen, dass zu viel Gewebe entfernt wird – manchmal sogar so nah am Anus (weniger als 4 cm), dass der Schließmuskel verletzt wird. Solche Eingriffe erhöhen das Risiko für Wundheilungsstörungen, die eine spätere Korrektur oder Revision sehr schwierig machen. Sorgfalt und ein klares Verständnis der Fistel sind hier der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung!
Der häufigste Grund für Misserfolge bei der Karydakis-Operation ist als auch das Konzept der Operation selbst. Nur wer strukturiert vorgeht, die Lappen präzise nach Schema plant und eine seitliche Verlagerung der Narbe im unteren Bereich konsequent umsetzt, kann mit guten Ergebnissen rechnen. Entscheidend ist auch, die Schichten anatomiegerecht zu präparieren – besonders bei Fisteln, die tief in der Nähe des Schließmuskels verlaufen.
Unerfahrene Operateure sind oft zögerlich bei der seitlichen Verlagerung der Narbe, aus Sorge, die Wunde am Ende nicht schließen zu können. Doch genau hier liegt der Knackpunkt: Nach der OP neigt die Narbe dazu, wieder etwas zur Mitte zu wandern. Eine dauerhaft seitliche Position bleibt nur dann erhalten, wenn man während des Eingriffs scheinbar „übertrieben“ zur Seite arbeitet. Auch bei dieser Darstellung der Karydakis Technik auf WebOP wird gerade der wichtige untere Bereich in der Mittellinie belassen!
Unsauberes Arbeiten kann zudem Blutergüsse, Lymphfisteln oder Wundinfektionen zur Folge haben – ein vermeidbares Risiko, wenn die Operation mit ausreichend Erfahrung und Sorgfalt durchgeführt wird.
Die richtige Vorbereitung der Haut ist entscheidend für den Erfolg des Eingriffs. Eine gründliche Rasur oder moderne Laserepilation hilft, die Haut optimal zu konditionieren. Zusätzlich kann eine Bakterienreduktion mit Präparaten wie Octenidin oder Chlorhexidin, die einen langanhaltenden Effekt haben, die Bedingungen vor der Operation deutlich verbessern.
Während des Eingriffs sorgen eine Antibiotikaprophylaxe und, wenn nötig, der Einsatz von Kaltplasma dafür, Infektionen effektiv zu vermeiden. Nachblutungen können durch die Verwendung von Antifibrinolytika und eine feine Blutstillungstechnik minimiert werden. Tapeverbände stabilisieren die Wunde zusätzlich zur Naht und fördern die Heilung.
Entgegen der klassischen Lehrmeinung beobachten wir, dass Rasur und Laserepilation auch bei der Karydakis-Operation das Risiko für Wundheilungsstörungen und Rückfälle deutlich verringern können. Gut vorbereitet ist hier halb gewonnen!
Im Gegensatz zum Pit-Picking-Verfahren und der Metzger-Methode verläuft die Wundheilung nach der Karydakis-Operation der Steißbeinfistel in der Regel primär. Das bedeutet, die Wunde wird durch eine Naht vollständig verschlossen und heilt direkt in diesem geschlossenen Zustand.
Die Wunde wurde so geplant, dass sie seitlich liegt und in drei Schichten genäht ist – alle Fäden sind selbstauflösend, sodass kein Ziehen der Fäden nötig ist. Zur Stabilisierung wird die Naht mit hautfarbenen Tape-Pflastern verstärkt, darüber kommt ein saugfähiger Verband aus Kompressen und elastischem Fixierpflaster.
Bewegung im Alltag ist erlaubt, aber bitte verzichten Sie in den ersten zwei Wochen noch auf Sport. Sitzen, auch auf der Heimfahrt, ist kein Problem – die leichte Kompression durch das Sitzen hilft sogar, Nachblutungen vorzubeugen.
Bereits zu Beginn der Operation wurde ein Antibiotikum über eine Infusion verabreicht. Ob Sie in den kommenden Tagen zusätzlich Antibiotika in Tablettenform benötigen, erklärt Ihnen der Operateur bei seinem Besuch im Aufwachraum.
In den ersten beiden Wochen nach der Karydakis-Operation dürfen Sie sitzen – ein langer Bürotag wäre jedoch zu viel. Unter dem verschobenen Hautlappen (Lappenplastik) sammelt sich oft etwas Wundflüssigkeit oder Lymphe, das sogenannte Serom. Das fühlt sich manchmal wie ein „Wasserkissen“ an und kann sich spontan nach außen entleeren. Bleiben Sie entspannt: Das ist harmlos, selbst wenn die Flüssigkeit blutig aussieht.
Bei Unsicherheiten können Sie sich jederzeit über die Arzt-direkt-App mit einer Bilddokumentation bei uns melden. In dringenden Fällen steht Ihnen auch die mitgegebene Mobilfunknummer zur Verfügung.
Eine harte Schwellung in den ersten zwei Tagen könnte auf eine Nachblutung hindeuten, während eine spätere Schwellung, oft begleitet von Rötung und Überwärmung, auf eine Infektion hinweisen kann. Beides ist bei unseren Patienten bislang glücklicherweise nicht aufgetreten, wäre jedoch ein Grund, uns auch am Wochenende zu kontaktieren.
Die Narbe sollte weitgehend verheilt sein. Gelegentlich können sich kleine offene Stellen bilden, wenn sich selbstauflösende Fäden an die Oberfläche durcharbeiten. Diese sollten trotzdem entfernt werden, damit die Stellen schneller und problemlos wieder zuheilen können. Auch wenn die allgemeine Expertenmeinung ist, dass nach einer Karydakis-Operation keine Rasur notwendig ist, schadet es aus unserer Sicht nicht, vor allem im unteren Bereich der Narbe weiterhin regelmäßig Haare zu entfernen. Körperliche Aktivitäten, einschließlich aller Sportarten, sind jetzt wieder uneingeschränkt möglich – Sie können also voll durchstarten!
Eine der häufigsten Fragen zur Karydakis OP betrifft die Heilungsdauer und die langfristigen Erfolgsaussichten. Nach dem Eingriff sollten sich Patientinnen und Patienten auf eine Heilungsphase von etwa zwei bis vier Wochen einstellen, in der die Wunde sich schließt und erste Aktivitäten wieder aufgenommen werden können. Durch die seitliche Platzierung der Wunde ist die Belastung im Heilungsprozess deutlich reduziert, was zu einer geringeren Narbenbildung und niedrigeren Rezidivrate führt.
Die Karydakis OP wird gezielt für bestimmte Fälle eingesetzt und findet in folgenden Situationen Anwendung:
Diese Zielgruppen profitieren von der effektiven Exzision und dem seitlichen Wundverschluss, der eine möglichst narbenarme Heilung und eine deutliche Schmerzlinderung ermöglicht.
Vorteile der Karydakis OP
Herausforderungen und mögliche Nachteile der Karydakis OP
Die Karydakis Methode bietet damit gerade bei komplexen Fällen eine solide, wirksame Lösung, setzt jedoch eine spezialisierte Behandlung voraus, um Komplikationen zu minimieren.
Dr. Bernhard Hofer – Florian Liebl
Specjaliści chirurgii trzewnej i proktologii - PartG mbB
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